Am Samstag fliege ich von Graz nach Olso. Ich hebe ab und bin mal weg.
Zuerst mit einer Gruppe von "Weites Land" mit 11 Leuten werde ich eine Woche in Schweden verbringen, am Wasser im Kanu, in der Natur, mitten im Leben und doch nicht im Alltag.
Nach der ersten Woche werde ich alleine Norwegen erkunden, oder besser gesagt, einen ganz kleinen Teil Norwegens. Ich freu mich schon sehr auf die Reise!
Ich liebe dieses Land, diese Länder oder Skandinavien überhaupt - es ist für mich so etwas wie eine zweite Heimat. Beim letzten Flug ging es mir so, dass ich im Landeanflug in Stockholm meiner Frau so sinngemäß sagte .... jetzt ist es soweit ... so, wie wenn ich nach langer Zeit ein Stück Heimat unter mir habe.
Eigentlich ist es ja egal, welches Land - denn Heimat ist dort, wo man gerne ist, wo Menschen sind, die man liebt und von denen man geliebt wird und wo es einfach passt. Meine Heimat ist dort, wo meine Familie ist, meine tolle Frau, meine süßen Kinder (und natürlich mein Hund). Aber es tut auch mal gut, alleine unterwegs zu sein, Abstand vom Alltag zu haben, um dem ICH bewusst zu begegnen.
Das Thema der Kanuwoche ist diesmal "Weg & Horizont". Wir beschäftigen uns neben den täglichen Aufgaben - unterwegs am Wasser sein, gemeinsames Kochen und Essen, genießen, erfahren, plaudern und leben - mit den ICH BIN-Worten Jesu.
Jesus spricht mit den ICH BIN-Worten, die im Johannes-Evangelium zu finden sind, unser Herz an. Er will einfach mal auch weg sein mit mir, mit dir. Er will abheben und uns mitten im Leben zusprechen:
Ich bin...
das Brot des Lebens,
das Licht der Welt,
die Tür,
der gute Hirte,
die Auferstehung und das Leben,
der Weg, die Wahrheit und das Leben,
der Weinstock.
Diese Worte sollen erklingen. Lebendig und erfahrbar werden. Unser Herz ansprechen. Vom Alltag hinaus, in die Zeit, wo ich, wo wir, dem Wort begegnen.
In der zweiten Woche werde ich für mich persönlich die Perlen des Glaubens zur Hand nehmen und mir an Hand dieser Kugeln wieder vieles bewusst machen, was im Leben wirklich zählt. Eben, Abstand vom Alltag.
Und für mich habe ich mir vorgenommen:
ganz weg sein, vom Alltag - ohne Handy, ohne E-Mail, ohne Facebook, ohne Kontakt nach Hause. Zwei Wochen.
Einfach leben, ohne viel zu planen, ohne ein eigenes Verkehrsmittel. Nur mit einem Zelt und einem Rucksack - so wenig wie möglich an Last und Gepäck, in der Freude der Begegnung mit Menschen, mit der Natur und vor allem mit dem, der mir persönlich zuspricht und sagt:
ICH BIN. Und ich sage: Ich freu mich! Einfach mal weg - einfach mal da!
In ca. 14 Tagen werde ich dann gerne von meinen Erfahrungen berichten.
